
Interclassics Maastricht (18.01.2025)
(23.01.2025)
In diesem Jahr fand sich eine kleine interessierte Runde zum Besuch der Oldtimermesse in Maastricht, als erste thematischer Veranstaltung des Jahres 2025.

Interclassics Maastricht (18.01.2025)
Nach einer Anfahrt durch eine sehr schöne überfrorene Winterlandschaft erwarteten uns auf der Messe wieder viele sehenswerte und attraktiv ausgestellte Exponate. Während derzeit viele Oldtimerausstellungen zumindest teilweise einen gewissen Strukturwandel mit geringeren Aussteller- und Besucherzahlen festzustellen scheinen, war dies in Maastricht in keiner Weise zu beobachten – es mangelte nicht an Ausstellern, die Besucherzahl war groß und vor allem waren die ausgestellten Fahrzeuge auf dem gleichen hohen und vielfältigen Niveau wie in den Vorjahren. Das Preisniveau für zum Verkauf stehende Wagen schien überwiegend leicht verhaltener als in früheren Jahren, wo oftmals recht optimistische Summen aufgerufen wurden - als preiswerte Angebote waren die zum Verkauf stehenden Objekte jedoch meistens eher nicht. Ein weiterer zu beobachtender stabiler Trend war die Ausstellung von eher jüngeren Fahrzeugen vor allem der achtziger und neunziger Jahre – ein sicheres Zeichen des sich im Zeitverlauf verändernden Publikumsgeschmacks.
Die besondere thematische Ausstellung der Messe war dieses Mal eine Zusammenstellung verschiedener herausragender Klassiker anläßlich des 30. Geburtstages der Interclassics-Veranstaltung. Hier gab es sehr schöne Fahrzeuge zu sehen, beispielsweise eine 289er AC Cobra, ein sehr originaler Jaguar D-Type, ein Alfa Romeo TZ1, ein Veritas Sportrennwagen oder ein Ferrari 250 SWB Berlinetta. Neben dieser Aufzählung verdienen natürlich aber auch die anderen Exponate wie Lancia Stratos, Ford GT40 oder Talbot-Lago sowie viele weitere interessante Wagen Erwähnung. Bemerkenswert an anderer Stelle waren beispielsweise ein Tatra 87 und auf dem gleichen Stand gleich daneben ein Steyr 220 Sport-Cabriolet mit Gläser-Roadsterkarosserie, beide aus den dreißiger Jahren und beide hervorragend restauriert. Zu Recht waren diese zwei Wagen prämiert worden.
Wie bereits in früheren Jahren fielen einige wagemutige Specials in der Ausstellung auf. Ein Packard mit 8-Zylinder Reihenmotor war zu einem zweisitzigen Sportroadster umgebaut worden und stand kurz vor der Vollendung. Die kurzen Auspuffstummel, die seitlich aus der Motorhaube ragten, werden für eine tosende Klangkulisse sorgen. Ein Morris Eight war ebenfalls zum zweisitzigen Roadster umkarossiert worden und dabei mit einem BMC-A-Serienmotor mit Doppelvergasern ausgestattet worden. Hier bleibt nur zu hoffen, daß auch Bremsen und Fahrwerk der verdreifachten Motorleistung angepaßt werden. Als überaus gelungen hingegen muß ein Umbau einer Jaguar Mk. 7 – Limousine in ein zweitüriges, viersitziges Cabriolet gewertet werden. Hätte es einen solchen Wagen in seiner Zeit Anfang der Fünfziger gegeben, hätte er wohl genau so ausgesehen und damit dem hohen Qualitätsanspruch an die Marke genügt. Die Linie der Kotflügel, die Anpassung des Verdecks, der perfekt gestaltete Innenraum – eine sehr gelungene Modifikation, die insgesamt an die tatsächlich ab Werk verfügbaren Cabriolets des Vorgängers Jaguar Mk. 5 erinnerten.
Die Liebhaber von Modellautos fanden ein durchaus reichhaltiges und vielfältiges Angebot an Modellen in den verschiedenen Maßstäben vor, und es waren darunter durchaus seltene Stücke zu finden. Ein weiteres Highlight war auch der Stand des britischen Fachbuchhändlers Chater’s, der nach einigen Jahren Post-Brexit-bedingter Abwesenheit doch wieder den Weg auf europäische Messen findet, was sehr begrüßenswert ist. Weniger stark als in Vorjahren war die Präsenz der verschiedenen Oldtimerclubs; es bleibt zu hoffen, daß diese sich Zukunft wieder stärker beteiligen werden.
Die Clubmitglieder verbrachten auf jeden Fall einen sehr interessanten Tag auf dieser Messe, und es gab sehr angeregte und vielfältige Gespräche, in denen die Eindrücke ausgetauscht wurden. Auch war für jeden etwas dabei, entsprechend den individuellen Vorlieben für Mercedes-Benz, Porsche oder andere im Club vertretene Marken, und vor allem bot sich wieder viel Gelegenheit, sich von ausgestellten Fahrzeugen inspirieren zu lassen, die bisher vielleicht nicht im engeren persönlichen Interessenumfeld angesiedelt waren. Dabei kamen auch technische Spezialitäten oder die Diskussion der Restaurationsstandards nicht zu kurz. Kurz – vielfältige Motivationen für die bevorstehende Oldtimersaison 2025, die beim Überbrücken der Wartezeit für besseres Wetter helfen.
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